Der Parasympathikus ist der Teil des Nervensystems, der für Ruhe, Regeneration und Heilung zuständig ist. Er wird oft als Gegenspieler des Sympathikus bezeichnet. Während der Sympathikus aktiviert, mobilisiert und antreibt, sorgt der Parasympathikus für Erholung, Verdauung und emotionale Ausgeglichenheit.
In stressigen Lebensphasen ist dieser Bereich häufig unteraktiv. Der Körper befindet sich zwar ständig im Funktionsmodus, hat aber kaum Gelegenheit, in echte Erholung zu kommen. Atemarbeit ist eine der effektivsten Methoden, um den Parasympathikus gezielt zu aktivieren. Vor allem verlängerte Ausatmungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie senden dem Nervensystem das Signal, dass keine Gefahr besteht und Entspannung möglich ist.
Mit regelmäßigem Atemtraining lernt dein Körper wieder, zwischen Anspannung und Entspannung zu wechseln. Dieser Wechsel ist entscheidend für Resilienz. Es geht nicht darum, Stress vollständig zu vermeiden, sondern die Fähigkeit zu entwickeln, nach Belastung schnell wieder in einen regulierten Zustand zurückzufinden. Genau hier entfaltet Atemarbeit ihre nachhaltige Wirkung.
Viele Menschen berichten, dass sie sich durch Atemarbeit nicht nur ruhiger, sondern auch klarer und präsenter fühlen. Entscheidungen fallen leichter, emotionale Reaktionen werden bewusster wahrgenommen und alte Stressmuster verlieren an Macht. Das liegt daran, dass ein reguliertes Nervensystem die Grundlage für mentale Stabilität und innere Sicherheit bildet.